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Digitale Insellösungen bringen die Bauindustrie nicht weiter
6. Dezember 2019
von Johannes Zuberer
Alle digitalisieren: Hersteller, Distributeure, Projektmanager, Lieferanten von Baumaschinen, usw.. So werden Effizienzpotenziale gehoben, Prozesse verbessert und auf neuen Wegen mit Kunden interagiert.
Das Problem dabei ist nur: entlang der Wertschöpfungskette "Bau" sind die Akteure in einem Maße verzahnt und prozessual verwoben, wie es nur in wenigen Industrien der Fall ist. Damit liegen wesentliche Potenziale auch in der besseren (digitaleren) Vernetzung der Akteure.
Und genau dieser Aspekt der Vernetzung wird noch vernachlässigt: da die meisten Akteure zunächst "für sich" digitalisierten, eigene Daten generieren und auswerten und eigene Prozesse optimieren, stehen standardisierte Schnittstellen noch nicht hoch genug auf der Agenda. Der zum Beispiel in der Landwirtschaft bereits etablierte Herstellerübergreifende Standard ISOBUS hat noch kein echtes Äquivalent.
Im Rahmen von Hersteller-übergreifenden Allianzen, Partnerschaften oder Ökosystemen können solche Standards entstehen. So eine intelligente Vernetzung würde allen Beteiligten Chancen bieten: mehr Transparenz, Effizienzgewinne durch Automatisierung und besseren und präziseren Material- und Personaleinsatz und jederzeitige Zugriffsmöglichkeiten durch dezentrale Datenhaltung sind einige der Vorteile. Außerdem gibt es in diesem Kontext für First Mover auch die Möglichkeiten, neue Geschäftsmodelle zu etablieren, welche eine beratende oder übergreifend koordinierende Rolle einnehmen.
Natürlich müssen solche Vorhaben mit der gebotenen Vorsicht angegangen werden: Vorab-Investitionen können hoch sein, das Risiko auch. Dennoch kann sich ein Vorstoß sehr lohnen - das Potenzial ist enorm.
Die in diesem Artikel wiedergegebenen Ansichten sind die Ansichten des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der globalen EY-Organisation oder ihrer Mitgliedsunternehmen wider.
Neben der Antriebsfrage gehört vor allem die Automatisierung zu den großen Zukunftsaufgaben der Baumaschinenindustrie. Während sie einerseits verspricht, Bauabläufe effizienter zu gestalten, könnte sie andererseits dabei helfen, personelle Engpässe auf der Baustelle abzufedern. Eine wichtige Voraussetzung, um derartige Zukunftsvisionen in die Realität umzusetzen, ist die Vernetzung von Baumaschinen. Ein reibungsloser Datenaustausch gilt als Schlüssel dafür, das Arbeitsgerät auf der Baustelle nicht nur effizienter steuern zu können, sondern auch seinen Betrieb zu optimieren, indem Maschinendaten gesammelt und über entsprechende Software ausgewertet werden. Gerade, was den Datenaustausch betrifft, zeigt sich die Branche jedoch wenig offen. Die Baubranche sei noch immer eine "analoge Wissensgesellschaft", brachte es Alois Buchstab, Vizepräsident Advanced Robotic Applications bei Kuka Deutschland, auf den Punkt.

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