Die Einkaufslaune bleibt auch in Woche 4 nach der Wiedereröffnung der Geschäfte gedämpft. Zwar stimmen immer noch gut 40% der befragten Konsumenten der Aussage zu, sich darauf zu freuen, wieder in der Innenstadt einkaufen gehen zu können. Dieser Wert war aber zu Beginn des Lock-Downs mit über 55% deutlich höher. Die Freude am Shoppen hat also trotz der wieder zur Verfügung stehenden Möglichkeit ein ganzes Stück abgenommen. Damit bleibt auch der von vielen Händlern erhoffte, allerdings von den Konsumenten schon zu Beginn der Krise negierte Nachholkonsum aus.

Die Gründe dafür bleiben wenig überraschend: Über 60% der Konsumenten haben unter den aktuellen Gegebenheiten mit Mindestabständen und Maskenpflicht nach wie vor weniger Spaß am Shoppen. Zudem monieren immer noch die Hälfte aller Konsumenten, dass andere Kunden wenig Rücksicht nähmen – was wiederum nicht zum eigenen Sicherheitsgefühl beim Einkaufen beiträgt. Dies bestätigen entsprechend ebenfalls die Hälfte aller Befragten. Und 28% bemerken, die Maßnahmen zum Schutz vor Corona müssten von den Händlern strikter bzw. besser umgesetzt werden.
Interessant ist, dass die mangelnde Rücksichtnahme und das damit eingetrübte Wohlfühlen im Geschäft deutlich stärker von der jüngeren Kundschaft bemängelt wird.

Die Abwägung vieler Kunden zum Shopping bleibt damit „… ist es das Risiko wert, dass ich damit auf mich nehme?“. (Vergleichbare Ergebnisse zeigen sich auch in der internationalen Befragung von EY: „The Anxious Consumer“.)
Händler werden damit vor allem das Sicherheitsgefühl ihrer Kunden bedienen müssen, um diese Abwägung langsam wieder in eine positive Richtung zu drehen: So würden sich beispielsweise ein Drittel der Konsumenten wünschen, Produkte im lokalen Handel vorzubestellen und dann nur noch zum Abholen und Bezahlen in den Landen zu kommen. Speziell jüngere Kunden wären zudem glücklich über lokale Lieferservices oder Online-Verfügbarkeitsabfragen für die lokalen Geschäfte.

Solange bleiben die Kunden eher beim Online-Kauf: Waren zu Beginn des Lock-Downs lediglich knapp 15% der Befragten davon überzeugt, auch nach der Wiedereröffnung der Geschäfte mehr online einzukaufen, ist die Zustimmung mittlerweile auf 20% gestiegen. Immer noch kein Abgesang auf den stationären Handel, aber eine durchaus bemerkenswerte Verschiebung innerhalb von nur 10 Wochen.
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Zur Methodik: Zusammen mit unserem Kooperationspartner Innofact befragen wir jede Woche gut 1.000 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählte Konsumenten im Alter zwischen 18 und 79 zu Ihrem aktuellen Konsumverhalten in der Krise.